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BORDER TERRIER – Rasseporträt

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Forscher Jäger und  Agility Crack 

Er galoppierte Seite an Seite mit Foxhounds und Jagdreitern. Er dringt todesmutig in die engsten Fuchsbauten ein. Und längst sind Border Terrier begehrte Familienhunde, die durch Charme, Schneid und Freundlichkeit begeistern. 

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Die kräftigen Stimmen der Foxhounds sind weithin zu hören. Wild entschlossen prescht die Meute dahin, gefolgt von Reitern auf raumgreifend galoppierenden  Jagdpferden. Erst auf den zweiten Blick fallen die eigentlichen Protagonisten der Szene auf: Kleine, bewegliche Hunde, die problemlos mit der Jagdgesellschaft mithalten. Und als die großen Laufhunde im Dickicht stacheligen Gestrüpps nicht mehr weiter können, sind sie es, die ihren großen Auftritt feiern: Border Terrier. Weder schier undurchdringliches Buschwerk, noch Steinblöcke oder andere Engpässe vermögen sie aufzuhalten. Zielstrebig folgen sie dem Fuchs bis in die tiefsten Erdlöcher, stellen ihn und sprengen ihn schließlich aus dem Versteck.

So begann die Geschichte der forschen Arbeitsterrier vor rund 200 Jahren im Border Country, dem hügeligen Grenzgebiet zwischen England und Schottland. Heute jagen die kernigen Hunde mit den otterähnlichen Köpfen nicht mehr Seite an Seite mit Foxhound-Meuten, aber zur Fuchsjagd setzt man sie – vor allem in Großbritannien – nach wie vor gerne ein. Rund 4.000 Welpen fallen dort jährlich, viele überzeugen im jagdlichen Einsatz. In Deutschland gibt es rund 350 Welpen pro Jahr. Die meisten leben später als Begleit- und Familienhunde. Doch die Jagdpassion pocht in den Adern der schneidigen Vierbeiner, weshalb nur eine konsequente Erziehung Freilauf in Wildnähe ermöglicht.

Unverfälscht und natürlich

Diese Trainingsaufgabe nehmen Border-Fans aber allzu gerne an. Schließlich lohnt der Aufwand. Man muss erstmal eine so unverfälschte, natürliche und zudem handliche Rasse finden, die auf so einzigartige Weise Schneid mit Charme verbindet. Neugierde, Intelligenz und eine hohe Aufmerksamkeitsbereitschaft schaffen eine Basis, mit der sich gut arbeiten lässt. Hinzu kommen Bewegungsfreude und Ausdauer, die nicht nur Agility-Sportlern gefällt. Border Terrier gelten als leichtführig und somit auch als gute Einsteigerhunde, wobei die hohe jagdliche Motivation, den Einsatz eines erfahrenen Hundetrainers mitunter sinnvoll erscheinen lässt. Wenn nicht gerade eine Fuchsfährte die Sinne beflügelt, steht Border Terriern der Sinn aber vor allem nach einem: Familienleben. Sie lieben es, mitten drin zu sein. Zuwendungen jeglicher Art sind stets willkommen. Und all die Power, die sich draußen in der Natur entlädt, weicht in häuslichen Gefilden ungeahnter Ruhe und Ausgeglichenheit. Anhänglich und überaus verträglich zeigen sich Border Terrier übrigens auch gegenüber Artgenossen. Da wirkt es fast frevelhaft, nur einen Vertreter dieser freundlichen Zeitgenossen zu halten.

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Doppelleben 

Immerhin lebten die mit wetterfestem Haarkleid gerüsteten Terrier auch traditionell stets in größeren Gruppen. – Damals, als Border Terrier noch ein Dasein zwischen den Schlössern der Edelmänner und den Hütten halbseidenen Schurken führten. Sie schlugen sogar eine Brücke zwischen der Oberschicht und der Arbeiterklasse. So genoss der landesweit bekannte Pferde- und Schafdieb Piper Allan in Adelskreisen den Ruf, die besten Border Terrier weit und breit zu züchten. Um an die Hunde des begnadeten Dudelsackspielers und Geschichtenerzähler zu kommen, investierten die  Aristokraten jedenfalls einiges. Auch die Familien Robson und Dodd genossen einen legendären Ruf, was ihre Border Terrier-Zuchten anging. Beide stellten über Jahrzehnte hinweg die Master of Hounds verschiedener Foxhound-Meuten und jagten ausschließlich mit Foxhounds und Border Terriern.

Ausgleichssport 

Schnelligkeit und Ausdauer gehörten schon damals zu den herausragenden Merkmalen der flinken Border Terrier. Und weil diese Veranlagung auch ihre Nachfahren zu unermüdlichem Tatendrang antreibt, steht Ausgleichssport auf dem Programm – zumindest, wenn keine jagdliche Auslastung vorliegt. Agility steht dabei ganz besonders hoch im Kurs. Es ist atemberaubend mit welcher Wendigkeit sich die bis zu 36 Zentimeter großen und bis zu über sieben Kilogramm schweren Hunde durch die Slalomstangen schlängeln. Diese Beweglichkeit verdanken Border Terrier übrigens ihrer im Vergleich zur Körpergröße verhältnismäßig langen Rippenpartie. Und auf der Strecke zwischen den einzelnen Hindernissen verschenken die rasanten Stoppelhopser keine Sekunde. Geschwindigkeit entwickeln sie aufgrund ihrer recht langen Beine. Kurzbeinigkeit galt seit jeher als Manko, weil sie zu Lasten von Beschleunigung und Ausdauer geht. Dank ihres Mutes und ihrer Entschlossenheit, meistern Border Terrier auch einen ausgesprochen kniffligen Agility-Parcours. Ablenkungen und Stress schrecken sie nicht im Geringsten. Wenn anderen Hunden längst die Nerven durchgehen, läuft ein Border Terrier erst zu Hochtouren auf. Der Tunnel, ein Klassiker des Agility Sports, dürfte den lebenslustigen Briten wie eine Großraum-Limousine vorkommen. Verglichen mit der Enge eines Fuchsbaus, ist im Tunnel jede Menge Platz. Und da der Brustumfang eines Border Terriers laut alter Huntsman-Regel so dimensioniert sein muss, dass ihn zwei Männerhände problemlos hinter den Schultern umspannen können, besteht keine Engpass-Gefahr. Übrigens auch nicht im Fuchsbau, weshalb Jäger Wert auf Hunde mit schmaler Front und nicht zu schweren Knochen legen.

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Regenmantel? Überflüssig! 

Aus dem Arbeitseinsatz in der rauen Berg- und Hügellandschaft des Border Country erklären sich auch weitere Merkmale der Rasse. Zum Beispiel das extrem wetterfeste, doppelte Haarkleid, das aus dichter Unterwolle und harschem Deckhaar besteht. Darunter verbirgt sich dicke, lose Haut, die die Beweglichkeit im Fuchsbau zusätzlich erhöht und vor Verletzungen schützt. Das Fell begeisterte Border-Liebhaber ursprünglich mit gleich vier Farbschlägen. Heute gibt es nur noch drei: Wheaten, weizenfarbenes Fell, kommt offensichtlich gar nicht mehr vor. Grizzle and Tan (meliert und lohfarben), gekennzeichnet von schwarzen Haarspitzen, ist am häufigsten. Blue and Tan (blau und lohfarben) macht circa 15 Prozent aus und Red (Rot) ungefähr zehn Prozent. Doch der eigentliche Hingucker der Rasse ist vielleicht gar nicht die Fellfarbe, sondern der für einen Terrier ungewöhnliche Kopf. Er erinnert an den eines Otters, was durch den weichen Übergang zwischen dem kurzen, kräftigen Fang und dem flachen, mäßig breiten Schädel entsteht. Ein dichter Bart am Oberkiefer, der recht große Augenabstand und die verhältnismäßig kleinen Ohren tragen ebenfalls dazu bei.

Die liebe Verwandtschaft

Kaum zu glauben, dass es Verbindungen zu Dandie Dinmont und Bedlington Terriern geben soll. Tatsächlich stammen auch sie aus dem Border Country und sollen sich mit dem Border Terrier eine gemeinsame Vergangenheit teilen. Auch der Lakeland Terrier, der aus dem angrenzenden Lake District stammt, scheint eine genetische Verknüpfung aufzuweisen. Sie alle mögen sich ja Schärfe und Jagdpassion mit dem Border Terrier teilen, doch markante Otterköpfe hat keiner von ihnen.

Zum einzigartigen Aussehen gesellen sich eine robuste Gesundheit und eine hohe Lebenserwartung. Border Terrier feiern nicht selten ihren 15. Geburtstag oder erfreuen ihre Besitzer sogar noch länger.

Das ist eine lange Zeit, von der auch ein wenig für die Pflege des Fells geopfert wird. Circa einmal wöchentlich Bürsten und mindestens zweimal jährlich Trimmen – dann sieht ein Border auf jeden Fall gepflegt aus. Scheren geht zwar schneller als Trimmen, ist aber nicht angebracht, weil es die rassetypische Textur und Farbe des Fells verfälscht. Ohne Pflege gleicht ein Border Terrier kurz über lang einem struppigem Zottel.

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Zukunftsprojekte 

Weltweit erfreuen sich die charmanten Briten wachsender Beliebtheit, wenn auch mit gemächlichem Tempo. Außerhalb Großbritanniens haben Schweden und die Niederlande die längste Border Terrier-Tradition, in Deutschland starteten die wackeren Kerle erst Anfang der 90er Jahre so richtig durch. Rund 30 Jahre nach den ersten Bemühungen der deutschen Pionierzüchterin Wiebke Steen.

Die Familienhundkarriere wäre geschafft, was bringt die Zukunft? Vielleicht eine bundesweite, offizielle Anerkennung als Jagdgebrauchshund mit Zugang zu allen Jagdgebrauchshundeprüfungen, denn das ist bislang nicht der Fall. Und das, obwohl seine Rassegeschichte Seite an Seite mit jagenden Foxhound-Meuten begann. 

Text: Gabriele Metz 


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